„Hegedex“ wird die Eidechsspitze in den Pfunderer Bergen von den Einheimischen genannt. So heißt die Eidechse im lokalen Dialekt. Als „erster Berg“ des Pfunderer Tales hoch über Weitental und Terenten beherrscht sie, von Brixen kommend, den Blick ins Pustertal. Dank ihrer charakteristischen Westflanke ist sie leicht erkennbar.
Rundumsicht garantiert
Die Eidechsspitze zählt mit ihren 2.738 m ü.d.M. gewiss nicht zu den höchsten Gipfeln dieser Gegend. Doch aufgrund ihrer Lage in erster Reihe bietet sich mir vom Gipfel aus ein herrlicher Rundumblick – nach Weitental, Vintl und Mühlbach, ja sogar bis nach Brixen, oder auch nach Pfunders, auf den Talschluss und auf die teils vereisten Berge der Zillertaler Alpen.
Das idyllische Winnebachtal
Doch zurück an den Anfang. Ausgangspunkt meiner Wanderung ist das Winnebachtal bei Terenten. Zunächst führt mich eine Forststraße gemütlich ans Ende des Tales, wo der steilere Anstieg beginnt. Die Straße geht schließlich in einen schmalen Steig über und führt mich, gesäumt von Alpenrosen, nach oben.
Vom Wasserfall zur Tiefrastenhütte
Doch keine Sorge. Der Steig führt nicht nur steil nach oben. Denn schon bald ist der Wasserfall erreicht. Und von hier an führt mich der Weg gemächlich am Winnebach entlang weiter zur Tiefrastenhütte. Es folgt ein wirklich kurzer letzter Anstieg. Und die erste Etappe ist geschafft!
Am Tiefrastensee
Am tiefblauen Tiefrastensee versorgte einst die Fritz-Walde-Hütte ab Sommer 1913 erstmals hungrige und durstige Bergsteiger – doch nur für kurze Zeit. Mit dem Ausbruch des Ersten Weltkriegs war bereits ein Jahr später vorerst Schluss. Nach dem Krieg wurde die Fritz-Walde-Hütte der Alpenverein-Sektion Brixen enteignet und dem italienischen Club Alpino Italiano übertragen, der sie in der Zwischenkriegszeit führte. Im Zweiten Weltkrieg wurde sie geplündert und ausgebrannt. Erst 1975 begannen die Ortsstellen Terenten und Vintl des Südtiroler Alpenvereins mit dem Bau der neuen – jetzigen – Tiefrastenhütte (2.312 m ü.d.M.) am gleichnamigen Bergsee.
Murmeltiere und neugierige Ziegen
Nach einer kurzen Rast am See führt mich der Weg über Steine und über Geröllfelder weiter zur Kompfossscharte. Wie schon auf dem Weg zum Wilden See lässt sich auch hier ein Murmeltier blicken – die Felsen an der Sonnenseite bieten den Tieren einen idealen Lebensraum. Oben angekommen erwarten mich bereits neugierige Ziegen, die hier – oberhalb des Kompfosssees – ihren Bergsommer verbringen. Nun geht es wieder etwas gemütlicher weiter, auf und ab. Der Blick, der sich Richtung Brixen bietet, ist grandios. Ich erkenne die Aferer Geisler und den Peitlerkofel sowie das mächtige Massiv des Heiligkreuzkofels. Die Villnösser Geisler verschwinden im Dunst. Doch es gilt, mich nicht zu sehr ablenken zu lassen – denn der Steig ist an kurzen Passagen immer wieder durch Drahtseile gesichert.
Am Gipfel der Eidechsspitze
Schon bald stehe ich am „Fuße“ der Eidechsspitze: Es beginnt der letzte Anstieg. Das Gipfelkreuz habe ich dabei immer im Blick. Und die Aussicht auf eine herrliche Rundumsicht ist mir genug Motivation für die letzten Höhenmeter.
Die Wanderung zum Tiefrastensee und zur Eidechsspitze
Ausgangspunkt für diese Wanderung zum Tiefrastensee und weiter zur Eidechsspitze ist der Parkplatz im Winnebachtal bei Terenten. Sowohl der Aufstieg als auch der Abstieg dauern rund 3 Stunden.
Die Tiefrastenhütte lädt zur Einkehr ein und bietet außerdem die Möglichkeit zum Übernachten. Die Hütte ist meistens von Mitte Mai bis Anfang November bewirtschaftet. Aktuelle Informationen zu den Öffnungszeiten der Tiefrastenhütte sowie die Kontaktdaten der Hütte findet Du findest auf der Website des AVS.
Exakte Beschreibungen der Tour mit den Markierungsnummern der Wege, mit Angaben zum Höhenprofil und zu den Gehzeiten findest Du auf der Seite alpenvereinaktiv.com https://www.alpenvereinaktiv.com/de/ des DAV, ÖAV und AVS.
Aktuelle Auskünfte erhältst Du außerdem bei der Touristinfo Terenten.
Haftungsausschluss: Alle Angaben zur Wanderung wurden sorgfältig geprüft. KulturSuedtirol übernimmt keine Haftung für Unfälle oder die Richtigkeit der Angaben. Die Verwendung der von KulturSuedtirol bereit gestellten Informationen erfolgt auf Risiko jedes einzelnen Wanderers. KulturSuedtirol empfiehlt jedem, sich vor Beginn der Tour selbst über die aktuellen Wetterverhältnisse und den Schwierigkeitsgrad der Wanderung zu informieren und selbst einzuschätzen, ob die geschilderte Wanderung der eigenen Kondition und Erfahrung entspricht.
Fotonachweis: Alle Aufnahmen stammen von Johanna Bampi.
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